Im Frühjahr 1988 wurde als siebter Chor in unserer Gemeinschaft opus7 gegründet. Seitdem fragt man uns immer wieder, was sich hinter diesem Namen verbirgt. Nun – dieser gemischte Chor junger und jung gebliebener Sängerinnen und Sänger darf sich durchaus „Kammerchor“ nennen. Die Klangschönheit und Ausdrucksstärke wie auch die Vielfalt des Repertoires rechtfertigen dieses Prädikat.
Zu seinem 20-jährigen Bestehen hat der Kammerchor opus7 mit seiner Festschrift einen Rückblick auf die vergangene Zeit gegeben.
Und doch wird diese Qualität nicht durch verbissenes Proben, sondern mit Spaß und Gemeinsinn erreicht. Eben das ganz besondere „opus-feeling“, das auch die beruflich stark Beanspruchten immer wieder rechtzeitig erinnert: „Dienstag ist opus-Tag!“
Der Kammerchor opus7 – mit anspruchsvoller Literatur bereit zu vielerlei musikalischen Unternehmungen.
Sie möchten bei uns mitsingen? Bitte setzen Sie sich vorab für ein Kennenlern-Telefonat mit uns in Verbindung. Dort werden wir dann alle weiteren Details besprechen.
Probenzeiten
Dienstags, 19.30 – 21.30 Uhr
Chorzentrum Fellbach, Schillerstraße 26, 70734 Fellbach
Kontakt: info@philharmonischerchor.de
Ihre Ansprechpartnerinnen: Bettina Schaffer und Martina Stark
Rückblick auf das Konzert am 25. Oktober 2025

Rossinis „Petite Messe solennelle“ – Opernhafte Andacht in der Lutherkirche
Fellbach. Ein Hauch italienischer Oper durchzog am Samstagabend die Lutherkirche, als der Kammerchor opus 7 des Philharmonischen Chors Fellbach unter der Leitung von Annette Glunk Gioachino Rossinis „Petite Messe solennelle“ zu Gehör brachte. Was Rossini einst als „kleine feierliche Messe“ komponierte, entpuppte sich in Fellbach als großes, mitreißendes Klangereignis – geistlich und zugleich voller theatralischer Lebendigkeit.
Man merkte es in jedem Takt: Der Opernkomponist Rossini hatte auch im sakralen Raum das Dramatische im Blut. Glunk verstand es meisterhaft, die feinen Kontraste dieser Musik herauszuarbeiten – zwischen stiller Andacht und funkelnder Virtuosität, zwischen Fuge und Arie, Demut und Spielfreude. Der Chor folgte ihrem präzisen Dirigat mit Klangkultur und Ausdruckskraft. Besonders im „Sanctus“ zeigte opus 7 im Wechsel mit den Solistinnen und Solisten seine ganze Stärke – homogen, präsent und bewegend.
Die ursprünglich angekündigte Sopranistin Natalie Karl musste krankheitsbedingt kurzfristig absagen. Mit bemerkenswerter Selbstverständlichkeit übernahm Claudia Muschio den Sopranpart und zog das Publikum vom ersten Ton an in ihren Bann. Ihre leuchtende Stimme und ihr nuancenreicher Ausdruck verliehen dem „Crucifixus“ und dem „O salutaris hostia“ eine besondere Intensität. Ebenso überzeugte die Altistin Hannah Fheodoroff mit ihrer warmen, einfühlsamen Klangfarbe. Ein besonderer Höhepunkt war das innige „Agnus Dei“, in dem sich ihre Stimme mit dem Chorklang zu einer berührenden Einheit verband. Matthias Klink brillierte sowohl im solistischen „Domine Deus“ als auch im Ensemble, während der Fellbacher Bassist Simon Amend im „Quoniam“ seine beeindruckende Stimmkraft unter Beweis stellte. Dirigentin Annette Glunk hatte mit der Auswahl ihrer Solistinnen und Solisten offenkundig ein feines Gespür bewiesen – ihre harmonische Klangbalance fügte sich wunderbar in das Gesamtbild der Aufführung.
Rossinis unkonventionelle Instrumentierung – zwei Klaviere und ein Harmonium – entfaltete unter den Händen von Michael Spors, Mareike Amend und Severin Zöhrer eine faszinierende Klangwelt. Spors’ virtuos pulsierendes Spiel, ergänzt durch Mareike Amends feinem Gespür für Balance und Dynamik, und Zöhrers warmes Harmonium-Timbre schufen eine Atmosphäre zwischen Kapelle und Konzertsaal, zwischen Demut und Bühnenlicht.
Nach dem letzten Akkord hielt es das Publikum nicht auf den Sitzen. Der Applaus wollte kein Ende nehmen – und so erklang als Zugabe noch einmal das fulminante „Cum Sancto Spiritu“, diesmal sogar mit allen Solisten im Chor. Ein glänzender Schlusspunkt unter einen Abend, der bewies: Rossinis Messe ist alles andere als eine „vermaledeite Musik“, sondern ein himmlisches Fest für Ohren und Herz.
